15.06. – 26.10.2025

Schatzkammer an der Wümme

Nachlässe und Sammlungen
Künstlerinnen und Künstler in Fischerhude

Ausstellungseröffnung:
15.06.2025 um 11:30 Uhr

Begrüßung:
Tim Willy Weber,
Bürgermeister der Gemeinde Ottersberg
Barbara von Monkiewitsch
1. Vorsitzende des Kunstvereins Fischerhude

Einführung:
Nora Patberg und Dr. Barbara Strieder,
Kuratorinnen der Ausstellung

Musikalische Begleitung:
Leila Hairova, Violine und
Villwock, Violoncello,
Kompositionen von Reinhold Glière (1875 – 1956)

 

Das reiche künstlerische Erbe von Fischerhude, dem Dorf an der Wümme, harrt seiner Wiederentdeckung. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts haben hier zahlreiche Künstlerinnen und Künstler gelebt und gearbeitet. Über die Jahrzehnte inspirierten sie sich gegenseitig, freilich ohne jemals die Idee gemeinsamer Zielsetzungen im Sinne einer Künstlerkolonie zu verfolgen. Ergebnis dieser besonderen Situation ist eine große künstlerische Vielfalt von bemerkenswerter Qualität.

Ein erheblicher Teil dieses Erbes hat sich glücklicherweise vor Ort erhalten: Nachfahren mehrerer Künstlerinnen und Künstler bewahren und pflegen in Nachlässen eine Vielzahl an Gemälden, Papierarbeiten, Fotos, Plastiken und Keramiken. Darüber hinaus gibt es vier öffentliche Sammlungen, deren Bestände Einblicke in die Fischerhuder Kunstlandschaft und das dörfliche Leben in den letzten 150 Jahren geben.

Dank eines groß angelegten Projektes, gefördert im Rahmen des Programms Pro*Niedersachsen – Kulturelles Erbe – Forschung und Vermittlung in ganz Niedersachsen, konnten in den letzten eineinhalb Jahren neben den Sammlungen des Kunstvereins Fischerhude in Buthmanns Hof e. V., der Stiftung Heimathaus Irmintraut, des Fleckens Ottersberg und der heimatkundlichen Sammlung des Heimathauses Irmintraut die Nachlässe der folgenden Künstlerinnen und Künstler systematisch gesichtet, inventarisiert und digital erfasst werden:

Heinrich Breling (1849 – 1914)
Amelie Breling (1876 – 1965)
Wilhelm Heinrich Rohmeyer (1882 – 1936)
Hans Buch (1889 – 1955)
Olga Bontjes van Beek (1896 – 1995)
Jan Bontjes van Beek (1899 – 1969)
Hans Meyboden (1901 – 1965)
Erhart Mitzlaff (1916 – 1991)
Adriaan van der Ende (1920 – 2013)
Mietje Bontjes van Beek (1922 – 2012)
Klaus Rohmeyer (1929 – 2013)
Jochen Kallhardt (1955 – 2001)

Die Ausstellung wirft Schlaglichter auf den so gehobenen Kunstschatz und zeigt bekannte und neu zu entdeckende Werke aus allen Nachlässen und Sammlungen. Im ersten Obergeschoss wird jede Künstlerin und jeder Künstler mit einer repräsentativen Auswahl ihrer Arbeiten vorgestellt. Besucherinnen und Besucher können zahlreiche Vernetzungen zwischen den Kunstschaffenden entdecken, aber auch zum traditionsreichen Dorf und zur Landschaft: Das reicht von direkten Werkzitaten und voneinander geschaffenen Porträts über wiederkehrende Motive und Perspektiven bis hin zum parallelen Arbeiten mit ähnlichen Stilmitteln.

Diese einzigartige künstlerische Vielfalt wird darüber hinaus durch eine Präsentation von Papierarbeiten in den Blick genommen. Unter den Oberthemen Vorzeichnungen und Entwürfe, Porträt, Fischerhude und Ausblicke in die Welt werden im Giebel Werke in verschiedensten Techniken, wie Zeichnung, Aquarell, Holzschnitt oder Mischtechniken, gezeigt. Die direkte Gegenüberstellung von Arbeiten aller Künstlerinnen und Künstler lädt zum vergleichenden Sehen ein.

Ergänzt werden die Kunstwerke durch heimatkundliche Objekte aus der Sammlung des Heimathauses Irmintraut. Sie verleihen der Ausstellung eine weitere Dimension, indem sie den Bezug zum alltäglichen dörflichen Leben herstellen. Teilweise zeugen sie von ortstypischen Traditionen und Arbeiten, wie der Pooljagd oder dem Torfstechen, die auch Gegenstand der Kunst geworden sind.

Die hier vorgestellte Auswahl an Künstlerinnen und Künstlern hat ihren Ursprung in einer Initiative, die die Nachfahren gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Institutionen ins Leben gerufen haben. Sie bildet von daher keinesfalls das gesamte künstlerische Schaffen Fischerhudes ab, dessen öffentliche Sichtbarkeit und Stand der Bearbeitung vom eigenen Museum im Falle von Otto Modersohn und Werner Zöhl bis hin zu ‚stiller‘ Lagerung im Nachlass reicht. Die Ausstellung zeigt aber sehr wohl einen Querschnitt durch das im Dorf vorhandene, kulturelle Netzwerk und die verschiedenen ausgeübten Kunstformen. Das Projekt ermöglicht so die Vertiefung und Erweiterung des Blickes auf Fischerhude als reich bestückter Schatzkammer an der Wümme.

Auswahl der ausgestellten Werke

Informationsmaterial und Veranstaltungen

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher, reich bebilderter Katalog mit Texten u. a. zu allen Künstlerinnen, Künstlern und Sammlungen, den Sie im Museumsshop erwerben können.

Außerdem gibt es ein Faltblatt mit den wesentlichsten Informationen. Es kann  ► hier angesehen und heruntergeladen werden.

Während der Ausstellung findet ein umfangreiches Begleitprogramm statt. Die Details entnehmen Sie bitte dem Veranstaltungsverzeichnis: