Malerische Bezirke

13.3.2016 – 5.6.2016

Drei Ausstellungen unter einem Dach zeigt der Kunstverein ab dem 13. März:

"Malerische Bezirke" trägt ausgewählte Bilder der Bezirksregierungen Stade und Lüneburg zusammen, die die stilistisch unterschiedlichsten Arbeiten von Künstlern zwischen Elbe und Weser vorstellen. Diese Bilder werden vom Landschaftsverband Stade verwaltet. Einige von ihnen hängen in öffentlichen Gebäuden.
Die Idee, den Sitz der Bezirksregierung Stade mit Bildwerken der besten Künstler mit ihren Impressionen der Region auszuschmücken, wurde 1923 erstmals formuliert und kam 1926 in Gang, als die Stader den Alten Fischereihafen in Wesermünde von Leopold Schönchen (1885–1935) als Geschenk der Stadt Wesermünde (Bremerhaven) erhielten. Noch im selben Jahr erteilte die Stader Bezirksregierung den ersten bezahlten Auftrag an einen  Künstler. Fritz Mackensen, einst gefeiert und mittlerweile armselig lebend, wurde diese Würdigung im Jahr seines 60. Geburtstages zuteil.
Die Idee wurde nun in die Tat umgesetzt: Die Bezirksregierung Stade vergab Kunstaufträge an Künstler und verband dabei das Schöne mit dem Nützlichen.
Die Bezirksregierung erfüllte die Aufgabe eines Mäzens und unterstützte damit die regionalen Künstlern sowohl finanziell als auch im Ansehen. Diese Form der Künstlerförderung überstand sogar die Kriegsjahre und wurde auch nach der Gründung Niedersachsens im Jahr 1946 fortgesetzt. Sie hat sich bis zum letzten Ankauf 2002 gehalten.
Der Kunstverein Fischerhude gewährt mit  der Ausstellung "Malerische Bezirke zwischen Elbe und Weser" einen kleinen, spannenden Einblick in die knapp 1.400 Kunstwerke umfassende Sammlung der ehemaligen Bezirksregierung Stade und Lüneburg.
Diese Ausstellung bietet durch den Entstehungshintergrund der Sammlung "Regierungsbilder" reichlich Anlass zu Gedanken und Gesprächen darüber, was die Rolle der Künstler in einer Gemeinschaft betrifft, und schlägt damit eine Brücke zu Fischerhude, einem Ort, in dessen Geschichte Künstler, ihr Leben und ihre Werke eine nicht weg zu denkene Rolle spielen. Das Jubiläumsjahr – vor 120 Jahren ließ sich der erste Künstler offiziell in Fischerhude nieder – kann eine Anregung sein, sich mit der Prägung des Ortes durch die Künstler, die hier gelebt und ihre weitreichenden Spuren hinterlassen haben, auseinanderzusetzen sowie die gegenwärtige Situation der Künstler im Ort näher anzuschauen.

Sophie Wencke, Niederdeutsche Landschaft, um 1930

Die Ausstellung zum Thema "Fenster" wurde verlängert zeigt weiterhin Werke der Mitglieder des Kunstvereins Fischerhude.
Jedes gerahmte Bild ist ein Fenster und schenkt eine Ansicht auf die Einsicht des Malers. Spannend ist, welcher Ausschnitt sich zeigt, was verborgen bleibt. Wenn wir an Gebäuden vorübergehen, spiegelt sich meist die Umgebung in den Glasscheiben. Die Spiegelung gibt den Außenraum auf der transparenten Hülle eines Innenraums wieder. Aber ein Innenraum kann auch offen präsentiert werden oder durch Zimmerfluchten führen und mit dem Reiz der Perspektive spielen. Real oder phantastisch ist das Potenzial vielfältig. Ein Fenster ist eine Unterbrechung, die uns einen Übergang bietet, und darin liegt das Geheimnis der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema.

Im Giebel zeigt der Kunstverein Bilder aus seiner Sammlung "Fischerhuder Bilder" aus 120 Jahren Kunst in Fischerhude.

Öffnungszeiten
Di–Fr 14:30–17:30 Uhr
und sonntags 11:30–17:30 Uhr

Tanja Kleinwechter, Himmelsfenster, 2015, Filz

Kunstverein Fischerhude

in Buthmanns Hof e.V

Im Krummen Ort 2

28870 Fischerhude