Vor 120 Jahren kehrte der Maler Heinrich Breling (1849–1914) nach Fischerhude, den Ort seiner Kindheit, zurück und schuf hier sein großformatiges Spätwerk.
Mit diesem Rückzug ins naturnahe Landleben reihte sich Breling – der zuvor Professor an der Königlichen Akademie der Künste in München gewesen war – in eine Kunstbewegung ein, die um 1850 von den Malern im französischen Dorf Barbizon ausgegangen war und sich wie ein Lauffeuer in Europa ausgebreitet hatte. Statt Kunst für die feudalen oder bürgerlichen Salons zu schaffen, begingen die Maler Stadtflucht und suchten den unmittelbaren Zugang zur Natur und zur einfachen dörflichen Lebensart.
Breling und die Fischerhuder Maler, die ihm folgten, griffen häufig die einfachen Motivwelten der Maler Barbizons auf: Menschen bei der Arbeit und im Alltag, Tiere, Bäume, Häuser, Landschaften.
In der Ausstellung werden die Motive der Fischerhuder Künstler Bildern
aus der Künstlerkolonie Nidden gegenübergestellt.
Heinrich Breling, Bauern auf dem Weg zur Mahd, 1912/13
Im Giebel wird das Spätwerk des Malers der Südheide, Albert König (1881–1944) ausgestellt, das sich intensiv mit Bäumen auseinandersetzte.
Bei dem Maler des magischen Realismus werden Bäume zu Gestalten mit menschlichen Gesten.
Sie fordern den Betrachter zum Gespräch mit ihm auf
oder kommunizieren miteinander.
Albert König, Baumporträt, um 1935